Dienstag, 13. März 2012

Erster Kontakt: Ubuntu 12.04 und ich

Am Wochenende habe ich auf eine freie Partition auf meinem Lenovo T410 Laptop Ubuntu 12.04 LTS Precise Beta 1 installiert. Normalerweise schaue ich auf neue Ubuntu-Releases erst ab dem Beta 2 (früher Release Candidate). Da aber diverse Blogeinträge dem Beta 1 (und auch schon dem Alpha 2) eine brauchbare Nutzbarkeit und Stabilität bestätigt haben, habe ich es auch mal installiert. Im folgenden nun mein erster Eindruck nach ca. 1h Nutzung.

Und der erste Eindruck ist: unspektakulär. Im positiven Sinne. Wer mit Ubuntu 11.10 Oneiric klar kommt, der sollte auch mit Precise klar kommen. Jedenfalls habe ich (noch?) keine gravierenden Änderungen gefunden. Ein neuer Punkt ist, dass man unter "Systemeinstellungen -> Privacy" einstellen kann, welche Aktivitäten Zeitgeist verfolgen soll - oder eben nicht. Zu HUD kann ich noch nichts sagen, weil habe ich noch nicht mit rumgespielt.

Firefox ist in der aktuellsten Version 11.0 an Bord. Als Mediaplayer ist Rhythmbox wieder zurück, was ich persönlich gut finden, weil Rhythmbox mir besser gefällt als Banshee. Angeblich soll auch noch die Amazon-Integration in den Mediaplayer kommen, im aktuellen Beta 1 konnte ich aber bis jetzt kein passendes Plugin finden... Gut, kommt vielleicht (hoffentlich) noch.

Gimp ist im Beta 1 auch wieder drin. Da das Beta 1 auch nicht mehr auf eine CD passt, sondern eine DVD benötigt (Größe des Images ca. 1,5 GB) musste Canonical wohl nicht am Platz sparen... ;-)

Auf dem besagten Lenovo T410 mit Intel Chipsatz und Intel GraKa funktioniert der Ruhezustand out-of-the-box, was aber auch schon bei älteren Ubuntu-Versionen der Fall war. Was nur halb funktioniert ist das koppeln eines Nokia C06 via Bluetooth. Das Koppeln an sich klappt zwar und man kann Daten von Rechner ans Handy senden, aber nicht umgekehrt bzw. der Laptop kann nicht aufs Handy zugreifen. Hier sei aber gesagt, dass (leider) Lucid die letzte Ubuntu-Version war, wo dies bei mir einwandfrei geklappt hat.

Was noch geändert ist, ist, dass beim Öffnen des Dash keinerlei Anwendungen mehr angezeigt werden. Es wird also nicht mehr, wie noch unter Oneiric, die Menüstruktur der Gnome-Menüs nachgestellt. Ob das jetzt wirklich schlau ist weiß ich noch nicht. Gut, für Anwender mit Erfahrung kein Problem, die Wissen, was auf dem System ist. Für komplette Neueinsteiger, die keine Ahnung von Ubuntu und den installierten Programmen haben, mag das aber verwirrend sein. Tipp: Wenn man nur "a" als Suchbegriff eingibt erscheinen alle Anwendungen.

Erstes Fazit: Ubuntu 12.04 Precise ist eine solide Weiterentwicklung der Linux-Distribution, ohne offensichtliche Highlights und auch ohne offensichtliche Schwächen. Das Beta 1 läuft gut und kann (in meinen Augen) zumindest privat oder als Zweitsystem ohne Probleme jetzt schon genutzt werden.


Montag, 12. März 2012

Windows, Trojaner, Linux und was man wirklich braucht

Es ist passiert.

Ich nutze Windows seit Win95, also seit ca. 17 Jahren. In den letzten Jahren privat zwar kaum noch, aber weder beruflich noch privat hatte ich je ernste Probleme damit.

Seit vorgestern ist das anders, weil sich beim Surfen via Firefox 10.x unter WinXP ein Trojaner auf mein System geschlichen hat. Der AVG Virenscanner erkennt diesen als "generic27.pn". Nur kann der AVG Scanner den Schädling nicht entfernen, weil der wohl tief im System sitzt und auch noch ein Rootkit mitbringt, was im Bootrecord der Win-Installation sitzt (im MBR der Platte sitzt Grub 2).

Ein bisschen Recherche im Internet hat ergeben, dass der Schädling wohl a) relativ neu ist und b) gerne System angreift, die eine ältere Javaversion haben (Hinweis: Angabe ohne Gewähr - das stand in einem Forum drin...). Nun ist meine Java-Version unter Win nicht wirklich alt im Sinne von "Jahre", aber es kann durchaus sein, dass diese seit sechs Monaten oder mehr nicht mehr aktualisiert wurde.

Was mich dann wieder an einen der Hauptgründe erinnert hat, warum ich Linux nutze: die (automatische) Paketverwaltung. Das alle Pakete systemweit (automatisch) aktualisiert werden ist in meinen Augen ein immenser Vorteil. Gerade für Gelegenheitsnutzer und Einsteiger. Bzw. generell für jeden, der nicht laufend manuelle Update-Origien aller Programme anstoßen möchte. Schnell ist da mal was vergessen, siehe oben.

Zurück zum Trojaner und Windows: Das Entfernen des Schädlings ich wohl nicht trivial. Sonst würde der Virenscanner das auch alleine schaffen. Die Meinung gehen hier je nach Forum ein wenig auseinander. Die eine Anleitung ist ein größerer Eingriff inkl. neu schreiben des Bootrecords von Windows, anderen "Anleitungen" sagen direkt: Neuinstallation.

Ehrlich gesagt: eigentlich habe ich auf beides keine Lust...Als Linux (Ubuntu) Nutzer bin ich es gewöhnt, dass Dinge einfach funktionieren ;-) Von daher habe ich mir dann mal die Frage gestellt, ob ich Windows überhaupt noch brauche...

Wie weiter oben bereits erwähnt, nutze ich Win so wie so wenig. Die Gründe sind:
  • Steuererklärung mit Elster
  • Beladen des Garmin GPS mit Geocaching Daten
  • Datensicherung Nokia Handy
  • Aktualisierung TomTom Navi
  • Lernsoftware von / für die Grundschule für das größere Kind
Gehen wir die Punkte mal durch:

Ersteres geht soweit ich weiß über Wine, jedenfalls gibt es im Wiki von ubuntuusers.de einen Artikel dazu.

Zweiteres ginge auch unter Linux über einen Zwischenschritt. Ist mit dem Garmin Communicator Plugin unter Win halt nur etwas komfortabler. Kann man aber auf jeden Fall ohne weiteres mit Leben.

Die Datensicherung geht zwar prinzipiell auch über eine Synchronisation mit einem MS Exchange-Server. Das ist aber nicht das gleich. Wobei ich vermute, dass es auch unter Linux eine Lösung gibt. Muss ich mal ein wenig suchen.

Die Aktualisierung des TomToms geht soweit ich weiß nur via Windows, da die aktuelle Lösung relativ tief ins System eingebunden ist.

Letzter Punkt Lernsoftware: Tja... könnte unter Wine laufen, müsste man aber von Fall zu Fall testen. Und wäre halt doof, wenn was nicht läuft... Mit Lernsoftware ist hier übrigens gemeint, was die Kinder von der Schule bekommen bzw. den Schulbüchern beiliegt. Nicht freie Lernsoftware wie z.B. die Edubuntu Programme.

Was ich mache, weiß ich aktuell noch nicht... Vielleicht doch ein Windows, was nur für die paar Sachen genutzt wird, die unter Linux nicht ohne weiteres gehen (Lernsoftware, TomTom)?

Was aber auf jeden Fall klar ist: Nutze Linux (in meinem Fall Ubuntu), wo immer es geht. Dann braucht man sich auch keine Gedanken über so blöde Trojaner und die Reparatur des Systems machen.

Dienstag, 6. März 2012

Autofahren abgeschaut in anderen Ländern - Indien

Wenn man im Ausland unterwegs ist sieht man viele Dinge, die anders sind als bei uns (in Deutschland). Mal besser, mal schlechter. Aber man kann sich natürlich auch Anregungen holen, um Sachen dann zu Hause zu optimieren.

Diverse Fahrten mit Autos in Indien haben zwei Punkte deutlich aufgezeigt, die wir in Deutschland auch in die Straßenverkehrsordnung aufnehmen sollten.

1) Nutze extensive die Hupe und Lichthupe! Innerorts tendenziell mehr als außerorts.
Gut, ist nach aktueller Rechtslage in Deutschland in vielen Fällen Nötigung. Aber es macht doch vieles so viel besser! Der vor einem fahrende weiß, dass man von hinten kommt und schneller ist. Und vorbei will (rechts oder links, geht zumindest in Indien beides). Besonders die Kombination aus Lichthupe und Hupe ist ein opto-akustisches Warnsignal, was kaum zu ignorieren ist.
Ansonsten sollte man so wie so die Hupe viel öfter benutzen, z.B. wenn man abbiegen will und dem Fahrzeug auf der Vorfahrsstraße so mitteilt, dass man jetzt rein zieht. Vorfahrt hin oder her.

2) Nutze die volle Breite der Straße!
Weiße Striche auf der Straße sind ja ganz nett, der sonst eintönig grau-schwarze Asphalt wird dadurch aufgehübscht. Aber dazwischen Fahren ist eine unnötige Beschränkungen. Wenn vier Autos auf zwei Spuren nebeneinander passen, dann sollte man das auch machen. Die Breite der Straße wird so maximal ausgenutzt. Oder, falls sich doch mal ein Stau ergeben sollte, dann wird dieser automatisch kürzer, weil ja mehr Autos nebeneinander stehen können.
Übrigens: Um die maximale Autodichte zu erhalten ist es weiterhin sehr sinnvoll, die Außenspiegel einzuklappen oder direkt ganz zu entfernen. So kann man noch näher an das Auto neben einem heran.

So weit, so gut. Arbeiten wir an der Umsetzung.